GLAUBENSLEHRE DES ISLÂM. 101 sten
Sonnenuntergang
gezählt,
d.
h.
wo
überhaupt
die
Leute
Stunden
und
Uhren
rechnen,
sodass
je
nach
der
Länge
der
Tage
die
Zeit
sich
täglich
verschiebt,
und
die
Uhr
eigentlich
jeden
Tag
von
neuem
gestellt
werden
muss.
Die
meisten
Leute
sich
mit
der
Angabe
des
Gebetrufers
tönendem
Gesang
vom
Minaret
aus
den
Gläubigen
akbar
(3
mal)
aschhadu
anna
lâ
ilâha
ill’-allah,
wa
muhammedu-
rrasûl-allâh
(wiederholt)
hayyâ
ʿalas-salâ
(wiederholt),
d.
h.
„Allah
ist
gross;
ich
bezeuge,
dass
kein
Gott
ist
ausser
Allah,
und
Mo-
hammed
der
Prophet
Allah’s;
heran
zum
Gebet.“
Auch
in
der
Nacht
dringt
bisweilen
höchst
feierlich
dieser
„Ruf
zum
Gebet“
durch
die
Stille,
um
die
etwa
wachenden
Gläubigen
guten
Werke
aufzufordern.
—
Sanitärisch
vortrefflich
ist
die
Pflicht,
sich
vor
dem
Gebete
zu
waschen;
zu
diesem
Behuf
ist
im
Hofe
jeder
Moschee
ein
Wasserreservoir
angebracht.
In
der
Wüste
darf
der
Gläu-
bige
Der
Betende
stellt
sich
barfuss
hin,
das
Gesicht
gegen
Mekka
gewendet,
wie
auch
die
Juden
haben.
Das
Gebet
beginnt
damit,
dass
der
Betende
erst
die
Hände
an
die
Ohrläppchen
hält,
dann
etwas
unter
dem
Gürtel;
er
unter-
bricht
das
Hersagen
des
Korâns
mit
einzelnen
Niederwerfungen
nach
bestimmter
Reihenfolge.
Am
Freitag
findet
das
Mittags-
gebet
¾
Stunden
früher
als
gewöhnlich
statt
und
es
folgt
darauf
eine
Predigt.
Doch
gilt
der
Freitag
deshalb
keineswegs
als
Ruhe-
tag;
erst
seit
neuerer
Zeit
haben
die
Gerichte
an
diesem
Tage
in
Nachahmung
christlicher
selten,
hingegen
wird
bei
den
Wahhabiten
Morgengebet
Appell
gehalten;
wer
nicht
zugegen
ist,
wird
bestraft.
Am
gewöhnlichsten
wird
die
erste
Sure
des
Korân,
eine
der
klein-
sten,
gebetet,
welche
beinahe
die
Stelle
des
christlichen
unsers
vertritt.
Sie
heisst
el-fâtiha
(die
eröffnende)
und
lautet
in
der
Uebersetzung
folgendermassen:
„Im
Namen
Gottes
des
barmher-
zigen
und
gnädigen.
Preis
sei
Gott,
dem
Herrn
der
Geschöpfe,
dem
barmherzigen
und
gnädigen,
dem
Fürsten
dienen
wir
und
dich
flehen
wir
um
Hülfe
an;
leite
uns
auf
der
geraden
Strasse,
der
Strasse
derjenigen,
denen
du
Gnaden
erwiesen
hast,
und
auf
denen
kein
Zorn
ruht,
und
die
nicht
irre
gehen.
Amen.“
Eine
weitere
Hauptpflicht
des
Gläubigen
des
Monats
Ramadan.
Von
Tagesanbruch
an
bis
zum
Abend
darf
nichts
genossen
werden,
ja
fromme
mal
ihren
Speichel.
Dieses
Fasten
wird
sehr
streng
gehalten,
aber
die
Nächte
mit
ihren
langen
Schmausereien
bringen
eine
Entschä-
digung,
an
die
man
den
ganzen
Tag
über
denkt.
Viele
Geschäfte
stehen
während
dieses
Monats
still.
Da
das
arabische
Mondjahr
ist,
also
circa
11
Tage
kürzer
als
das
unsrige,
so
durch-
läuft
das
Fasten
in
einer
Reihe
von
33
Jahren
alle
Jahreszeiten
und
ist
besonders
im
heissen
Sommer
wegen
des
Durstes
drückend.